Vor ca.2560 Jahren wurde im Norden Indiens Siddharta Gautama geboren. Indien war zu dieser Zeit eine Hochkultur, die durch kleine Königreiche verwaltet wurde. Siddharta war der Sohn einer Königsfamilie.
Der junge Prinz wuchs in besten Verhältnissen auf. Er erhielt alle Ausbildungen, die aus ihm einen würdigen Nachfolger des Königs machen sollten. In allen Disziplinen, in der Kunst wie in den Wissenschaften, im Kampf wie im Sport wurde Prinz Siddharta aufgrund besonderer Begabungen, schnell zum Meister seines Fachs.
Seine Leben war erfüllt mit den Freuden der Jugend und seine Eltern ließen es ihm an nichts mangeln. Sie hatten schon früh von einem Weisen erfahren, welcher -Weg ihm bestimmt ist. Deshalb schützten sie Ihn so gut sie konnten vor der Ansicht des Leids, der Krankheit und des Todes, denn das sollte ihn auf seinen Weg bringen - den sie nicht für ihn wollten. Das ging solange, bis er, schon als junger Mann, , auf einem Ausflug, den er bei seinen Eltern durchsetzte, mit dem Leiden einiger Menschen konfrontiert wurde. Dort sah er einen sehr Alten, einen sehr Kranken und die Bestattung von einem gerade verstorbenen Menschen. Dies war eine neue Erfahrung für ihn und sie berührte ihn zutiefst.
Aufgrund des starken Eindruckes lag ihm nichts mehr daran sein Leben im Reichtum fortzusetzen, wenn es doch andere gab, die diese Freude nicht erleben konnten. Schließlich verließ er sein Königreich mit dem Ziel einen Weg zu finden, das Leiden der Menschen zu mindern, und ließ Frau und Kind zurück im Palast..
Nachdem Siddharta seine Heimat verlassen hatte, suchte er die im Lande bekanntesten spirituellen und philosophischen Lehrer auf und ging bei ihnen in die Lehre. Durch seine besondere Begabung verstand und verwirklichte er in kurzer Zeit die Erkenntnisse seiner Meister. Die Mittel um die vollkommene Befreiung vom Leiden zu erlangen, konnte er durch seine Lehrer nicht erlangen.
Schließlich schloss er sich einer Gruppe von Asketen an. Deren Auffassung war, alle körperlichen Bedürfnisse aufgeben zu müssen, um die Befreiung zu erreichen. Siddharta begab sich wieder mit seiner ganzen Kraft in diesen Weg und setzte alles daran zu erkennen, ob die vollkommene Bedürfnislosigkeit ein Weg wäre, dem Leiden der Wesen ein Ende zu setzen.
In der Gemeinschaft der Asketen erlangte Siddharta schnell Ansehen, weil er mit großer Willenskraft den körperlichen Bedürfnissen entsagte. Er nahm nur noch so viel Nahrung zu sich, dass es knapp zum Überleben reichte. Als er schließlich sehr schwach wurde und beim Waschen fast in einem Teich ertrank, erkannte er: Der Geist erhält nicht mehr Kraft, wenn man den Körper schwächt. Mit dieser Einsicht verließ er die Asketen. Nachdem er sich durch maßvolle Ernährung wieder genügend stärken konnte, fand er einen Platz unter einem Baum, der als der Bodhibaum berühmt wurde und der in Indien immer noch verehrt wird. Er schwor sich, diesen Platz nicht eher zu verlassen, bis er sein Ziel - die volle Erkenntnis darüber, wie die Dinge sind - erreichen würde.
Nachdem sich Siddharta mit dem tiefen Wunsch nach Erkenntnis unter den Bodhibaum gesetzt hatte, gelangte er Kraft seiner starken Konzentration in tiefe Meditation. Sieben Tage lang ruhte er in der Klarheit seines Geistes und dann, an einem Vollmondmorgen im Mai, erlebte er das, was die Erleuchtung genannt wird. Er erfuhr, wie sich jede Grenze zwischen ihm selbst und der äußeren Welt vollständig auflöste und verschmolz in eine Einheit mit allem was war, ist und wird.
In dieser vollen Erkenntnis saß er weitere 21 Tage.
Größte Gefühle von Liebe, Freude und Furchtlosigkeit erlebte er in ungekannter Intensität und dieser Zustand war dauerhaft - Siddharta erkannte ihn als seine wahre Natur.. Zu diesem Zeitpunkt war er 35 Jahre alt und als er durch die Lande ging, wurden viele Leute von ihm angezogen, weil es eine sehr starke positive Kraft ausstrahlte. Sie wollten lernen, so zu werden wie er. Er war ein gutes Beispiel. Die Menschen seiner Zeit gaben ihm den Namen Buddha, was in ihrer Sprache ?der Erwachte? hieß.
Nach seiner Erkenntnis lehrte Buddha 50 Jahre lang, wie man Glück erlangen und Leid vermeiden kann. Er lehrte, wie wichtig es ist, Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Er zeigte den Menschen, welche Handlungen von Körper, Rede oder Geist zu Leid führen und welche zu Glück, und erklärte ausführlich welche Ursachen welche Ergebnisse bringen. Dies nannte sich die Lehre von Ursache und Wirkung - in der alten Sprache Karma genannt.
Obendrein bot er zu seinen Belehrungen viele Methoden an, die Kraft und Klarheit schenken konnten, trotz starker Gefühle noch immer sinnvoll handeln zu können. Er zeigte Meditationen, die den Geist beruhigten und jeder, der es probierte, konnte bemerken, dass, als die Gedanken zur Ruhe kamen, Freude und Liebe durch sie hindurch schienen. Obendrein zeigte er, welche Sichtweisen dem Leben tiefen verändernden Sinn geben konnten und gab schon damals viele Erklärungen, die erst die heutige Wissenschaft als Wahrheit belegen konnte.
Seine Lehre wurde als der Buddhismus bekannt. Der Buddhismus gilt als eine Erfahrungsreligion oder Lebensphilosophie (und nicht Glaubensreligion - es gibt auch keinen Schöpfergott) - weil man alles im Buddhismus kritisch hinterfragen darf und sogar solange sollte, bis man seine Erfahrung hat - und jeder, wendet er die Methoden an, macht wirklich die gleichen Erfahrungen, wie Siddharta selbst. Es gibt viele Beispiele von Menschen, die seinen Lehren folgten und von ihren Erlebnissen berichten. Buddha wollte nichts anderes, als dass seine Schüler ebenso glücklich, furchtlos und liebevoll werden wie er.
Seine Belehrungen sind bis heute in einer lebendigen Übertragung überliefert und folgt man seinen Methoden, kann man auch heute noch die gleichen Erfahrungen machen wie er. Da die Lehre direkt auf den eigenen Geist zielt, ist sie von jeglicher Kultur und jedem Zeitgeist unabhängig.